[Le] Autonome Demonstration gegen Repression – klein aber fein
Am 23. August 2019 demonstrierten zwischen 100 und 150 Leute in Leipzig Plagwitz/Lindenau gegen die anhaltende Repression seitens des Staates gegenüber linksradikalen Strukturen.
Am 23. August 2019, also zwei Tage vor dem zweiten Jahrestag des linksunten-Verbots, demonstrierten zwischen 100 und 150 Leute in Leipzig Plagwitz/Lindenau gegen die anhaltende Repression seitens des Staates gegenüber linksradikalen Strukturen. Themen waren das eben schon erwähnte linksunten-Verbot, die Bedrohung der Roten-Hilfe und die anhaltende politische Verfolgung der kurdischen Freiheitsbewegung in Deutschland. Den Aufruf dazu findet ihr hier.
Treffpunkt war um 18h an der Gieszerstraße/Ecke Industriestraße, wo über eine Lautsprecheranlage Redebeiträge der Roten Hilfe, des linksunten-Solibündnisses, des kurdischen Studierendenverbandes und ein Beitrag zu den dreien von der Parkbank vorgetragen wurden. Nachdem sich die erste Reihe aufgestellt, ein Hochtransparent für die 3 von der Parkbank entgerollt und die Lautsprecheranlage abgebaut worden war, ging es los und das mit Rums.
Die Schweinchen, die bloß in geringer Zahl gekommen waren, staunten nicht schlecht und auch der ein oder die andere Demonstrant_in mag überrascht gewesen sein, dass sich auch mit wenig Leuten (und ohne Lauti) an einem heißen Augusttag eine sagen wir mal recht ausdrucksstarke Demonstration zelebrieren lässt. Und genau danach fühlte es sich an. Die Stimmung war von Anfang an gut und laut und präsentierte sich als Mischung aus Wut und Verachtung gegenüber den angereisten Schläger*innen der Schweineparade, was diese sichtlich unbeglückt ertrugen, obwohl hier und da zu beobachten war, wie sich vor Wut die Hände um die Griffe ihrer Knüppel krallten, vielleicht auch weil neben den zahllosen Schmäh- und Spottrufen auch da und dort durch das findige Handeln von Leuten, die der Pyrotechnik nicht abgeneigt sind, die Straßen in Rauch gehüllt wurden.
An einem Hausprojekt nahe des Lindenauer Marktes wurden Fahnen geschwenkt, ein Transparent entrollt und ein Redebeitrag zu einem kürzlich geschehenen Polizeiübergriff abgespielt, der leider aufgrund der Lautstärke der Demonstration nicht gut zu verstehen war.
Zum Schluss ging es noch über die Karl-Heine-Straße, einer Straße, welche vor ein paar Jahren noch im Dunkel eines verrotteten Stadtteils Heimat für zwielichtige Gestalten war und die sich nun unter einer permanenten Belagerung von Yuppies, Hipsters, Touris und anderer Backpfeifenprovokateur*innen befindet.
Nach dem Ende flanierte ein Großteil der Demo noch etwas durch den Stadtteil und lungerte in Grüppchen an den üblichen Buden und Spätverkäufen herum. War was? Eigentlich nichts, nur eine kleine Autonome Antirepressions-Demo – Klein, aber sehr, sehr fein.
Wir sind linksunten!
Hände weg von der Roten Hilfe!
Wir tragen die Fahnen der YPG!
Grüße an die drei von der Parkbank!
Wir waren, wir sind, wir bleiben
die Autonomen.
quelle: indymedia